Absage Silphienergie Cup
Interview mit der Schwäbischen Zeitung/Marc Dittmann zur Absage des Turniers:
Auch der Silphienergie-Cup 2020, das internationale U17-Juniorenfußballturnier des FC Ostrach, fällt wegen des Coronavirus aus. An Pfingsten (30. Mai bis 1. Juni) hätten im Ostracher Buchbühl acht internationale U17-Juniorenfußballmannschaften um den Titel spielen sollen. Zugesagt hatten Vitesse Arnheim (Niederlande), Bristol City FC (England), Real Valladolid (Spanien), FC Winterthur (Schweiz), Viktoria Pilsen (Tschechien), der FC Midtjylland (Dänemark) sowie der VfL Bochum und der FC Augsburg aus Deutschland.
Die Absage hat der veranstaltende FC Ostrach durch Turnierdirektor Andreas Barth im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“ bekannt gegeben. „Die Ereignisse überschlagen sich stündlich und es gab keine andere Entscheidung, als das Turnier abzusagen“, sagt Andreas Barth. Nach einer Vorstandssitzung des FC Ostrach mit den Turnierdirektoren Andreas Barth und Hermann Möhrle fiel am Mittwochabend die entsprechende Entscheidung. „Auch wollen wir im Vorfeld des Turniers keine Kosten produzieren, nur um vier Wochen vor Pfingsten das Turnier doch absagen zu müssen“, sagt Barth. „Wir wollten eine möglichst frühe Entscheidung. Die Mannschaften sind informiert und überall gibt es Rückmeldungen, dass unser Schritt sinnvoll ist“, sagt Barth.
Zum jetzigen Zeitpunkt habe man gottseidank noch keine nennenswerten Kosten verursacht. „Unseren Sponsoren teilen wir den Schritt in einem Brief mit und begründen darin, warum wir das Turnier absagen.“ Vom einen oder anderen Partner habe man auch schon das Signal, dass es verständlich sei, diesen Schritt zu gehen. „In den vergangenen 49 Jahren gab es auch schon mal die eine oder andere wirtschaftliche Krise und trotzdem haben die Sponsoren zu uns gehalten“, sagt Barth. Natürlich hofft er, dass die Sponsoren weiterhin dem Verein und dem Turnier die Treue halten.
Verständlicherweise ist Barth auch traurig über die auch aus seiner Sicht alternativlose Absage. „Schade ist es natürlich, auch weil wir jetzt, bei der 50. Auflage, einige Dinge anders machen wollten. Gerade was die Werbung betrifft. Wir wollten verstärkt Werbung für das Turnier machen, auch über die ,Schwäbische Zeitung’“, sagt Barth. „Ich bin davon überzeugt, dass wir ein Superturnier auf die Beine gestellt hätten.“ Barth bedauert auch die Lage der Hotels in der Region, denen durch die Turnierabsage insgesamt ein Umsatz in Höhe einer fünfstelligen Summe fehlen wird. Barth hofft, dass die von der Politik angestrebten Maßnahmen, um solchen Unternehmen unter die Arme zu greifen, auch in der Region ankommen, Stichwort Kurzarbeitergeld und Steuersenkungen.
„Natürlich könnte es auch theoretisch sein, dass sich die Lage vor dem Turnier normalisiert“ - Barth lässt aber durchblicken, dass er auch er nicht so schnell an eine Entspannung der Lage glaubt - „und vielleicht sind wir dann die Deppen. Aber den Schuh ziehe ich mir dann gerne an. Aber jetzt Kosten zu produzieren, auf denen wir dann sitzen bleiben, den Schuh will ich mir nicht anziehen.“ Außerdem räumt Barth ein, schon Anzeichen aus England und Spanien gehabt zu haben, die darauf deuten, dass diese Mannschaften nicht angetreten wären. Barth hat dafür natürlich Verständnis: „Schließlich haben die Vereine auch eine Verantwortung und Sorgfaltspflicht gegenüber den Spielern. Und die Vereine brauchen auch Planungssicherheit.“
Derweil richtet sich der Blick von Andreas Barth, Hermann Möhrle und der FCO-Turniermannschaft schon nach weiter vorne. Barth ist klar: „Wir müssen und können uns jetzt schon ausführlich mit dem Turnier 2021 beschäftigen.“